Der niederländische Bund erarbeitet für alle Regionen gemeinsam mit den regionalen und lokalen Planungsebenen räumliche Projekte und Programme. Das nationale Investitionsprogramm für diese Projekte heißt MIRT: Meerjarenprogramma Infrastructuur, Ruimte en Transport – Mehrjähriges Programm für Infrastruktur, Raumentwicklung und Transport. Diese (Infrastruktur)- Projekte werden nur von dem Bund finanziert, wenn sie Teil einer sogenannter Gebiedsagenda sind. Eine Gebietsagenda ist ein gemeinsames Produkt von Bund und Region und besteht aus zwei Teilen, nämlich: 1. das Leitbild für das Gebiet, inklusive den dazugehörigen „große Aufgaben“, und 2. eine Beschreibung von Programmen oder Projekten, die einen Beitrag für die Lösung dieser Aufgaben leisten können.
Die Gebietsagenden werden in Werkstattverfahren aufgestellt. Teilnehmer an diesen Werkstätten sind Vertreter von allen betroffenen Kommunen, regionale Verbände und die Bundesministerien. Anhand von Karten wird über die wichtigsten Aufgaben für die Region, das integrale Leitbild und die dazugehörenden Projekte diskutiert. Eine Gebietsagenda ist ein „lebendes“ Dokument, ohne gesetzliche Status. Es ist eine gemeinsame Agenda von allen betroffenen Akteuren und wird regelmäßig aktualisiert.
Für die MIRT Gebietsagenden wurden die Niederlanden in acht (seit 2015: fünf) Regionen aufgeteilt. MUST hat für alle fünf Gebietsagenden die Werkstattverfahren moderiert und die zusammenfassenden Karten zur Übersicht geliefert. Für jeden Landesteil wurde eine Kartenserie mit identischer Legende erstellt, um die acht Gebietsagenden, die diesen zu Grunde liegen, untereinander vergleichbar zu machen. Hierbei durfte der einzigartige Charakter jedes Landesteils nicht verlorengehen. Die Kartenserien bestehen jeweils aus fünf sektoralen Karten und einer zusammenfassenden Karte mit den grundlegenden Gebietsaufgaben.