Die Ausgangslage für dieses Projekt war komplex. In der Küstenregion von Den Haag und im Westland ist die Raumkonkurrenz sehr stark. Im Westland ist fast jeder Quadratmeter mit Glashäuser belegt, die Küste bildet eine natürliche Wachstumsbarriere und die Nachfrage nach mehr Wohnraum ist hoch. Die Aufgabe lautete, in dieser Region neue Wohnungsbauentwicklungen zu ermöglichen und das Areal für hochwertige Natur- und Erholungsräume zu erweitern. Gleichzeitig sollten die Erholungsräume sowohl für die bestehenden als auch die neuen Wohnflächen besser erreichbar werden.. Die Komplexität dieser Aufgabe wurde dadurch erhöht, dass sich die betroffen Akteure zunächst als Konkurrenten anstatt als Verbündete ansahen.
MUST hat von 2007 bis 2012 intensiv an dieses Projekt gearbeitet. Zu Beginn wurden von MUST alle räumlich relevanten laufenden Projekte und Planungsvorhaben erhoben und als Null-Situation (Ausgangslage) dargestellt. Ziel davon war es zu identifizieren, welche Projekte oder Vorhaben angepasst werden sollten und welche Projekte noch ergänzt werden müssen, um die Hauptziele des Leitbildes zu realisieren. Anhand einer Diskussion über vier Szenarien wurden die Hauptziele und eine räumliche Entwicklungsstrategie formuliert. Diese vier Szenarien wurden von MUST entworfen. Dazu würde die von MUST entwickelte Matrixmethode benutzt. Ziel dieser Methode ist die Erstellung vergleichbare Szenarien. Die Szenarien werden genutzt, um Argumente vor oder gegen bestimmte Maßnahmen genauer identifizieren zu können. Die Diskussion über die vier Szenarien lieferte die Bausteine für das gemeinsame Leitbild. Dieses wurde anschließend von MUST erarbeitet, ebenso wie den kooperativen Maßnahmenkatalog. Dieser Katalog enthält ein integrales Maßnahmenpaket, dass zur Umsetzung der gemeinsam formulierten Ziele führen soll. Der Katalog setzt sich auch bestehenden, teilweise modifizierten und neuen Projekten zusammen. MUST hat das Pilotprojekt Vaartenland aus diesem Katalog weiterbearbeitet.
MUST hat während dieses Projekts den Auftraggeber strategisch beraten und alle Werkstattverfahren inhaltlich vorbereitet, moderiert und die Ergebnisse dokumentiert. Alle Produkte, von der Analyse bis hin zum kooperativen Maßnahmenkatalog, wurden von MUST aufgestellt. Der ganze Prozess wurde gekennzeichnet von einer intensive Zusammenarbeitet mit Politikern, Vertretern verschiedener Planungsträgern auf alle Planungsebenen, Vertretern von der privaten Wirtschaft und einer Vielfalt an Akteuren aus der bürgerlichen Öffentlichkeit.